Migration LiVe gewinnt Auszeichnung als herausragendes Demokratieprojekt

Im Bundeswettbewerb „Demokratisch Handeln“ wurde das Projekt „Migration LiVe – Leben in Vielfalt erforschen“ in der Wettbewerbsrunde 2022 als herausragendes Demokratieprojekt ausgezeichnet.

Im Projekt Migration LiVe rücken Schüler:innen aus sechs Klassen der Gemeinschaftsschule auf dem Campus Rütli in Berlin-Neukölln Migrationsgeschichten ins Zentrum des Unterrichts. Alle Schritte des Projekts gestalten sie selbstständig – vom Start über Planung und Durchführung der Interviews bis zur Vorstellung der Projektergebnisse. Sie alle haben verschiedenartige Familienhintergründe, praktizieren unterschiedliche Hobbys und glauben oder zweifeln auf diverse Art und Weise. Doch obwohl Migration und Mobilität in der Gesellschaft keine Ausnahme, sondern längst der Normalfall ist, begegnet ihnen diese Realität im Unterricht häufig nur als Erfahrung „der Anderen“. Mit dem Projekt gelingt ein Perspektivwechsel. Die Schüler:innen erforschen mittels Interviews ihre eigene Migrations- und Familiengeschichte sowie diejenige von Menschen aus dem Bezirk Berlin-Neukölln. So wird sichtbar, was die Gesellschaft als plurales, multiethnisches „Wir“ zusammenhält. Indem die Schüler:innen in Eigenregie Interviews planen, durchführen und auswerten, werden sie selbst zu Migrations-Expert:innen und entdecken das „Kleine“ im großen, globalen Thema Migration. Die Ergebnisse stellen sie u.a. in Graphic Novels, Videos und Plakaten dar, die auf dem Campusplatz der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die zusammengetragenen Geschichten sollen in einem Wahlpflichtkurs analysiert und eingeordnet werden. Zudem ist geplant, das Projekt an der Schule regelmäßig durchzuführen und die eigenen Erfahrungen über Transferworkshops an andere Pädagog:innen weiterzugeben.

Einblicke und weitere Informationen zum Projekt finden Sie HIER.

Zum Entstehungskontext von Migration LiVe – Leben in Vielfalt erforschen

Während der Projektlaufzeit vom 1.1.2021 bis zum 30.6.2022 bringt Migration Lab Germany 15 Partner:innenorganisationen aus den Handlungsfeldern Museum, Schule, Migrantenorganisationen, Gedenkstätten, außerschulische kulturelle und politische Bildung zusammen. Sie entwickeln an ihren je spezifischen Lern- und Begegnungsorten eigene Modellprojekte, die den Themenkomplex Migration mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auf vielfältige Weise erschließen und pädagogisch bzw. künstlerisch bearbeiten. Migration LiVe ist eines davon. Alle hier entstanden multimedialen Bildungsmedien werden auf unserer Webplattform www.migration-​lab.net präsentiert.

Migration Lab Germany und die 15 Modellprojekte werden aus Mitteln der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ), der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus und der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) gefördert. Die Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung der Stiftung EVZ dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autor:innen die Verantwortung.

Online-Fortbildung mit Unterrichtskonzept für Lehrer:innen

Seit Februar 2023 veranstaltet das Migration Lab gemeinsam mit Lehrer:innen des Projektes Migration LiVe Online-Fortbildungen. Teilnehmende Lehrer:innen und pädagogische Fachkräfte haben die Möglichkeit Einblicke in das Vorgehen des Projektes zu gewinnen und erhalten umfangreiche Materialien, um das Konzept im eigenen Arbeitsfeld anwenden zu können. Die Referent:innen zeigen, wie mit Hilfe von biografischen Methoden, Interviews, Filmen und Bildern Migration und Migrationsgesellschaft in pädagogischen Kontexten bearbeitet werden kann.

Im Mittelpunkt der Online-​Fortbildung stehen die Fragen: 

  • Wie kann das Thema Migration im Unterricht als gesellschaftliche Normalität bearbeitet werden?
  • Welche (Unterrichts-)Methoden eignen sich für die pädagogische Praxis, um eine wertschätzende Perspektive auf Migration und Vielfalt zu vermitteln?
  • Wie können Schüler:innen darin angeleitet werden Migrationsgeschichten in ihren Familien oder in ihrem Kiez zu bearbeiten?
  • Wie kann familienbiografische Recherchearbeit zu empowernder Erfahrungen beitragen?

Nächste Termine der Online-Fortbildung: 26.04.2023 & 10.05.2023

Alle weiteren Informationen zur Online-Fortbildung und Anmeldung unter Aktuelles.

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